Hauptverbands-Chef Alexander Biach skizzierte die Eckpunkte des vereinbartes Pakets: Vorgesehen sei ein durchschnittlicher Einheitstarif, der ab 2019 valorisiert werde. Die Behandlungskosten pro Patient liegen laut Bernhard Wurzer, Generaldirektor-Stellvertreter im Hauptverband, im Durchschnitt bei etwa 33.000 Euro. Bei Bedarf werden zudem Nächtigungskosten übernommen, wenn nötig auch für eine Begleitung. Privatpatienten werden nicht bevorzugt, hieß es. Zudem werden Wartezeiten auf die Behandlung im Internet veröffentlicht. Die Einigung gelte rückwirkend ab dem Behandlungsstart im Dezember, erklärte MedAustron-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger. Patienten, die seitdem therapiert wurden, erhalten eine Entschädigung. Die Kostenübernahme durch den Hauptverband sei auch ein "Signal gegen Zwei-Klassen-Medizin", betonte Mikl-Leitner. Die Landeshauptfrau sprach - wie Biach - von einem "Quantensprung".
Modernstes von weltweit fünf derartigen Zentren
Besonders bei Knochentumoren im Schädelbereich und bei Kindern sei die Ionenstrahlentherapie "höchst geeignet", sagte Wurzer. Über ein multidisziplinäres Tumorboard werde eine Behandlungsempfehlung abgegeben, der Bewilligungsprozess sei österreichweit einheitlich. "Die Kosten werden ohne Vorleistung des Patienten übernommen", hielt Wurzer fest. Wiener Neustadt sei das modernste von weltweit fünf derartigen Zentren, sagte Mikl-Leitner. Bisher sind laut Wurzer rund 100 Patienten pro Jahr zur Behandlung ins Ausland geschickt worden. Sie könnten nun in Österreich therapiert werden.
Im Vollbetrieb werden 1.000 Personen jährlich behandelt
Patienten werden im MedAustron-Zentrum meist einmal pro Tag fünf Mal wöchentlich über einen Zeitraum von fünf bis acht Wochen behandelt. Die ersten Therapien wurden im Dezember 2016 durchgeführt, bisher wurden bzw. werden 100 Personen behandelt. 20 Patienten haben ihre Therapie laut Mikl-Leitner bisher abgeschlossen. Ab 2020 sollen im Vollbetrieb jährlich bis zu 1.000 Personen behandelt werden.