Ziel des Pakts sind die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, Qualifizierungsförderungen und die Unterstützung für arbeitsmarktferne Personen, vor allem von Jugendlichen. Finanziert werden sollen die Fördergelder in Höhe von rund 500 Mio. Euro bis Ende 2017 von Sozialministeriumservice, AMS und Wirtschaftskammer. "Ich habe den Auftrag gegeben, den Pakt zeitnah auszuarbeiten", sagte Mikl-Leitner am Freitag vor Journalisten. Details sollen in wenigen Wochen präsentiert werden.
Sofortmaßnahmen beschlossen
Als Sofortmaßnahme wurde am Freitag die Fortsetzung von "Job 2000" mit 800.000 Euro vom Land NÖ und AMS beschlossen, mit der sofort 200 Stellen geschaffen werden sollen. 90 bis 100 Arbeitsplätze sollen durch die neue Initiative "Fit in das Handwerk" entstehen, die mit 1,2 Mio. Euro dotiert ist. Das Geld kommt hier jeweils zur Hälfte vom Land NÖ und vom Europäischen Sozialfonds.
"Job 2000" richtet sich vor allem an Langzeitarbeitslose. In den ersten vier Monaten werden 50 Prozent der Lohnkosten übernommen. Arbeitskräfte werden beim Verein Jugend und Arbeit angestellt und Unternehmen per Vertrag überlassen. Sieben von zehn Teilnehmern würden dadurch dauerhaft einen Job finden, sagte Mikl-Leitner. Das bereits seit längerem bestehende Projekt "soll das Erprobungsrisiko für Betriebe senken", erklärte AMS-NÖ-Chef Karl Fakler. Mit "Fit in das Handwerk" sollen arbeitsmarktferne Personen eine Beschäftigung finden.
Steigende Arbeitslosigkeit trotz steigender Beschäftigung
"Außerordentliche Situationen brauchen außerordentliche Maßnahmen", betonte Mikl-Leitner am Freitag. Bei steigender Beschäftigung gelinge es nicht, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren, weil das Angebot an Arbeitskräften noch stärker zunehme. Auch künftig werde die Arbeitslosigkeit laut Prognosen weiter steigen. Problematisch sei die Langzeitarbeitslosigkeit, betroffen sind vor allem Personen mit Pflichtschulabschluss.
Arbeitslosigkeit trifft vor allem Niedrigqualifizierte
Der Chef des Forschungsinstitutes EcoAustria, Ulrich Schuh, wies ebenfalls darauf hin, dass der anhaltende Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem Niedrigqualifizierte trifft. Als "großes Problem" bezeichnete er den starken Zustrom von Arbeitskräften aus den Nachbarländern. Am Beschäftigungsgipfel teilgenommen haben Mikl-Leitner, Sonja Zwazl (NÖ Wirtschaftskammer), Karl Fakler (AMS NÖ), von Unternehmerseite Alois Huber (Spar) und Willibald Hilbinger (Industriebetrieb Duomet in Ybbsitz) sowie Ulrich Schuh (EcoAustria).